Kapitel 11: Bild-Generatoren  Teil 1 von 2

Klassische Fotografie: Es genügt schon, mit offenen Augen durch  die Welt zu gehen und sie sehen unzählige Bildvorlagen für ihre dokumentarischen oder künstlerischen Abbilder.

Schwieriger in der Freien Fotografie: Ohne ihre Bildphantasie und wenigsten einer Idee eines Bildgenerators, um diese Bildphantasie vielleicht als Fotografie realisieren zu können, haben sie wenig Erfolgschancen.

Sind Bildgeneratoren der Schlüssel zu freien Fotografien?

Die Freie  Fotografie nutzt  alles was Licht auf die Bildebene zeichnen kann außer die Bildvorlage aus der Realität. Der Nutzer ist dabei der Fotograf, der dem Licht die Möglichkeit verschafft, nach seinen Ideen zu zeichnen. Kein ‚Zeichenstift der Natur' sein  [Stiegler+Thürlemann; S.39]: Talbot; erste Publikation mit Fotografien "The Pencil of Natur") sondern ein ‚Zeichenstift des Lichtes'.

Fotografen, deren Werke der hier gesehenen Freien Fotografie zugeordnet werden könnten, beschreiben den Entstehungsprozess oft mit Bilderzeugung.

So manipuliert Pierre Cordier den fotografischen Prozess so, dass die chemische Behandlung bilderzeugend wird und seine Chimigramme entstehen [Neusüss2 S.48].

Rolf H. Krauss in [Jäger+Krauss+Reese S.114] sieht es so: "... Durch eine derartige Bildgeneration entsteht eine "bilderzeugende" oder "bildgebende" Fotografie, eine Fotografie, die Bilder nicht mehr nimmt, sondern gibt und dann am überzeugendsten ist, wenn sie auf alles Abbildhafte verzichtet (Jäger 1975, 29). ...".

Herbert W. Franke sieht Kunstmaschinen vergleichbar mit Musikinstrumenten für eine nur mit Hilfe der Technik realisierbar  generativen Fotografie [Franke S.18]. Für ihn steht diese komplizierte physikalische Apparatur (Musikinstrument) auch nicht im Widerspruch, dass damit Kunstwerke erzeugt werden können [FrankeS.56].

Nathan Lerner entwickelte am New Bauhaus die "Light   Box" [Jäger+Krauss+Reese S.50] für zufallsbedingte und überraschend bildwirksame Ergebnisse auf Fotopapier, ein Bildgenerator.

Die Spannweite des Aufwandes für diese Bildgeneratoren ist groß. Für mich mit eine der minimalistischsten Bildgeneratoren-Variante, die Kilian Breier für einige seiner Arbeiten [Dietrich+Rodriguez1 S.22 u. 24], [Jäger+Krauss+Reese S.186] nutzte: Nur ein Blatt Fotopapier und eine Punktlichtquelle, teils nur eine Streichholzflamme. Ganz das Gegenteil von Minimalismus der perfekt geplante und gefertigte Kombinatorische Apparat von Alfons Eggert für seine kombinatorischen Fotografien.

Dazwischen Improvisiertes (ein Bündel Taschenlampen), entgegen den Anweisungen der Bedienungsanleitung genutzte Fotoapparate (Sonne direkt auf den Film brennen(!) lassen [Stolz+Kleinschmidt]) und auch baugerüstähnliches (Heidersberger/Rhythmogram-Machine [Jäger+Krauss+Reese S.80]). 

Taschenlampen: Nicht ganz so simpel. In [Rauscher] beschreibt der Bildautor die Technik für sein "Planet claire": Vollkommen abgedunkelter Raum; Taschenlampen mit Farbfolien; neben der  Hauptkamera eine Webcam, die ihm die wachsende Arbeit auf einem separaten Monitor zeigt. Bild-Generierung, Bild-Generator.

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